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Kinderlehrhaus zur Förderung
des interreligiösen und interkulturellen Lernens e.V.
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Themenhefte für den Unterricht
Riga: Ort der Opfer – Ort der Täter – Ort des Gedenkens und Lernens

Autor:innen/Zusammenstellung:
Nina Kliemke (NK)
Gerda E.H. Koch (GK)
Georg Möllers (GM)
Jürgen Pohl (JP)
Jörg Schürmann (JS)
Franz-Josef Wittstamm (FJW)
Recklinghausen 2023

64 Seiten A4

Aus dem Inhalt:
Einführung: Nie mehr „unbekannt“ – Die Deportation 1942 nach Riga
Hinweise für den Unterricht: Didaktisch-methodische und weiterführende Hinweise
Historischer Rückblick
Zeit vor 1933 bis zur Ausgrenzung in „Judenhäusern“:
Recklinghausen, Marl, Gelsenkirchen, Köln
Situation in den „Judenhäusern“: Recklinghausen, Gelsenkirchen, Köln
NS-Mordprogramm im Osten
Deportation und Ankunft in Riga – Täter und Opfer
Das Ghetto Riga – Teil der „Endlösung der Judenfrage“
Orte von Leid und Tod um Riga: Rumbula, Bikernieki, Jungfernhof, Salaspils
Lettische Juden und ihr Schicksal in Riga
Täter in Riga
Alltag und Arbeit im Ghetto
Räumung des Ghettos Riga
Stationen nach der Auflösung des Ghettos, Fluchtversuche und -helfer
Vernichtung durch Arbeit: KZ-Buchenwald und seine Außenlager
Befreiung – Recklinghausen, Marl, Gelsenkirchen
Schwieriger Neuanfang
Neubeginn jüdischen Lebens nach 1945 – Gründung jüdischer Gemeinden
Nachkriegsprozesse – Was aus den Tätern wurde
„Entdeckung“ von Riga als Tatort
Der Volksbund und die Arbeit des Riga-Komitees
Erinnerungen der zweiten Generation:
Judith Neuwald-Tasbach und Manfred de Vries
Glossar
Gedenkort Riga heute

Recklinghäuser Zeitung vom 18.3.2023

Pressefoto: Bürgermeister Christoph Tesche (r.) und Sozialdezernent Dr. Sebastian Sanders (2.v.r.) stellten die Publikation gemeinsam mit dem Redaktionsteam Dr. Franz-Josef Wittstamm, Jörg Schürmann, Georg Möllers, Nina Kliemke, Jürgen Pohl und Gerda Koch (v.l.n.r.) vor. Foto: Stadt RE

Neue Initiative der Gedenkkultur in Recklinghausen

Als die Stadt Recklinghausen nach einem einstimmigen Ratsbeschluss dem „Riga-Komitee“ 2019 beitrat, sollte dies kein einmaliges Ereignis sein. Es war ein Zeichen, sich in vielfältiger Weise für die Erinnerung an die Opfer der Deportation der jüdischen Bevölkerung in das Ghetto Riga einzusetzen.

„Das Engagement von Schulen, gesellschaftlichen und religiösen Gruppen und nicht zuletzt der Stadt selbst ist in Recklinghausen vielfältig“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche nun bei einem Treffen. „Wir müssen jeden Tag aufs Neue aktiv gegen das Vergessen arbeiten. Wir sind es den Opfern und deren Nachkommen schuldig, dass wir die Erinnerung an sie wachhalten und jegliche antisemitische Tendenzen entschlossen bekämpfen.“

Recklinghausen ist beim regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Städte vertreten und war 2019 selbst Ausrichter des „Riga-Symposiums“. Dort wurden auch das Buch „Abgemeldet nach unbekannt 1942“ und das Online-Gedenkbuch der Stadt als positive Beispiele aufgenommen.

Anlass der jetzigen Einladung ist eine gemeinsame Initiative der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, des Vereins für Orts- und Heimatkunde und des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge, der auch das „Riga-Komitee“ vertritt. Gemeinsam wurde jetzt die Publikation „Riga. Ort der Opfer – Ort der Täter – Ort des Gedenkens“ herausgegeben.

Gerda Koch von der christlich-jüdischen Gesellschaft sagte: „Uns geht es darum, konkrete Lebensschicksale in Erinnerung zu rufen. Deshalb gibt es hier auch authentische Zeitzeugenberichte und Fotomaterial.“ Für Georg Möllers, Vorsitzender des Vereins für Orts- und Heimatkunde ist „Erinnerungsarbeit an die Opfer der NS-Diktatur auch immer ein Beitrag zur Wertschätzung der Demokratie.“

Gerade aus diesem Gesichtspunkt wurde die Publikation auch bewusst als Material für den Unterricht gestaltet. Bürgermeister Tesche regte deshalb an, mit Exemplaren für die weiterführenden Schulen die dortige Erinnerungsarbeit zu unterstützen.

Hinweis: Interessierte können die Publikation gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro erwerben. Kontakt: info@kinderlehrhaus.de.